Start » 1885 bis Heute » 1885 Martin Itjens langer Weg nach Skagway
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Martin und sein älteren Bruder Hinrich Herman (in der USA nannte er sich Henry)

verlassen 1885 gemeinsam ihre Heimat Sievern, Deutschland und wandern in die USA aus.

 

Die Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika erfolgte über New York und weiter nach Charleston, South Carolina.

 

 

 

Dort arbeitet (und wohnte) Martin Itjen in einem Lebensmittel-Laden

von Ahrend (Aaron) Friedrich Witt.

Sein Bruder Henry soll ebenfalls dort gearbeitet haben.

 

Das Geschäft in Charleston war in der 82. Anson Street, Ecke George Street.

 

 

 

 

 

                                                                                  Heutige Ansicht des Grundstücks

 

Martin Itjen arbeitete in dem Laden mindestens bis 03. Februar 1891, wie eine Vollmacht aus dieser Zeit aussagt, die A. Fr. Witt am 05. Februar in Charleston beglaubigen ließ.

 

Martin und Henry sollen bei ihrer Ankunft in New York angegeben haben, dass sie

zu ihren Verwandten nach Charleston, South Carolina wollen.

 

Vermutlich war der Verwandte Ahrend Friedrich Witt, geb. 02. April 1845, getauft

am 08. April 1845 in Lamstedt, Cuxhaven, bei dem sie wohnten und arbeiteten.

 

 

Im Laufe des Jahres 1891 kam Martin von Charleston nach Jacksonville, Florida,

Plank Road, heute Old Plank Road.

 

 

Aber auch Henry Itjen wurde im Straßenverzeichnis von Jacksonville in der 

Plank Road, als Farmer aufgeführt.

 

Das Foto (rechts) zeigt Martin Itjen zu jener Zeit und wurde bei dem Fotografen "Burgert" in Jacksonville, Florida, West Bay Street, 

fotografiert. 

Das Fotostudio liegt im Stadtteil "LaVilla" in der Nähe von  Dr. Somers, der Martin nach der Schußverletzung behandelt hat.

 

 

In Jacksonville arbeitet Martin Itjen wieder in einem Lebensmittelladen.

Ob Martin Itjen der Besitzer des Ladens ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Im folgenden Zeitungsbericht wird von "seinem Laden" gesprochen.

 

 

         Die Schlagzeile der Tageszeitung Jacksonville, Florida

             vom Dienstag, den 10. November 1891 lautete:

 

                                 Blutige Tat von Einbrechern

                     Martin Itjen angeschossen und sein Mitarbeiter ermordet

                      

 

Kurz vor Mitternacht erwachte Martin Itjen, der ein kleines Lebensmittelgeschäft auf der Plank Road in Jacksonville, 3 Meilen westlich der Stadt führte, durch Geräusche im hinteren Teil seines Ladens.


Die Polizei wurde durch Dr. Somers verständigt, welcher in der Vorstadt LaVilla seine Praxis führte und dem  Martin Itjen erzählte, er sei von Einbrechern angegriffen worden und bat um Behandlung einer Gewehr-Schusswunde in der Schulter.

Von Itjen erfuhr die Polizei, dass zwei maskierte Männer gegen 23:30 Uhr Samstag auf Sonntag Nacht die hintere Tür von seinem Laden betreten hatten. Einer von ihnen richtete eine Waffe auf den Besitzer, der sofort durch die Vordertür auf die Straße rannte und eine Schrotladung in der Schulter davontrug.

 

 

Captain Keefe von der Nachtpolizei ist in den Laden gefahren und hat ihn hell erleuchtet vorgefunden, so wie Itjen ihn verlassen hatte. In einer Blutlache auf dem Boden lag die Leiche seines Angestellten, eines Österreichers mit Namen Charles Moranz. Die Geldschublade, die ungefähr $ 15,00 enthielt, war geöffnet und einige andere Artikel wurden gestohlen.

 

Der stellvertretende Sheriff Vinzant und der Chef der Polizei, Phillips verhafteten drei Schwarze wegen des Verdachts, die Tat begangen zu haben. Zwei von ihnen, Dolph Hutchison und Jesse Adams wurden von Itjen possitiv identifiziert, der andere Felix Fonse, wird als Verdächtiger verhaftet. Martin Itjens Wunden sind ernst, aber nicht tödlich.

 

 

In dieser Zeit zeigt Martin seine erfinderische Seite, indem er einen Mechanismus

entwirft und patentieren läßt, um genau die Menge an Bier oder Flüssigkeit

zu messen, die ausgegeben wird.

Dieses Patent wurde im Juli 1891 beantragt und im April 1892 erteilt.

 

Dieses war das erste von vier beantragten Patenten, von denen drei erteilt wurden.

Die anderen 3 Patente wurden in Skagway, Alaska beantragt.

 

In den Jahren 1897-98 erreicht der Klondike-Goldrausch seinen Höhepunkt.

 

Im Frühjahr 1898 verließ Martin Jacksonville, Florida und fuhr mit der Eisenbahn über St. Louis und Chicago nach Seattle, Washington, wo er 

am  28. Juni 1898 ankam.

 

Von Seattle ging es weiter mit dem Dampfschiff.

 

28./29. Juli 1898: Szenen am Kai von Seattle

 

Das Dampfschiff hatte bis zu 800 Passagiere an Bord. Dazu bis zu 200 Stück Vieh und über 2.000 Tonnen Fracht.

Eine bunte, aufgeregte Menschenmenge drängte auf den Kai.

Familien, Verwandte und Freunde wollten sich von den einschiffenden Klondike-Goldsuchern verabschieden. Die Fracht war in allen erdenklichen Winkeln und Ecken des Schiffes gestapelt. Im Laderaum waren Ruderhaus, Kabinen, Speisesäle und Räume mit einer zahllosen Menge von Kleidung, Heu, Holzpfählen, Bauholz und allem möglichen Zubehör gestapelt.

Unten im Schiffsrumpf waren die Pferde in kleinen Boxen zusammengepfercht. Es war schwierig, die aufgeregten Pferde mit einer Motorwinde in einer großen Kiste auf das Schiff zu verladen. Das Beladen des großen Dampfschiffs begann um Mitternacht.

 

6 Tage später, am 04. Juli 1898 erreichte Martin Itjen Skagway, Alaska.

 

Eine Fahrt mit der Fähre (Inside-passage 2013) von Bellingham nach Skagway - Hier klicken -

 

 

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